Was ist Zahnstein? – Ursachen, Vorbeugung & Behandlung

Zahnstein ist mineralisierter, hart gewordener Zahnbelag (Plaque). Normaler Zahnbelag lässt sich durch das Zähneputzen entfernen – Zahnstein ist hingegen deutlich widerstandsfähiger, sodass Zahncremes und Zahnbürsten erst mal nicht weiterhelfen. Aber wie bildet sich Zahnstein? Und wie wirst du ihn wieder los? In diesem Artikel verraten wir dir alles rund um den hart gewordenen Zahnbelag.


Wie entsteht Zahnstein?

Der weiche Belag auf den Zahnoberflächen setzt sich aus Essensresten und Bakterien zusammen, die sich wiederum mit Mineralien vereinen. Weil der Zahnbelag zunächst einmal weich ist, lässt dieser sich mit gründlicher Zahnhygiene problemlos entfernen. Bleibt das Zähneputzen aus, verhärtet der Belag und hat Zahnstein zur Folge. In der Regel entsteht dieser trotz regelmäßiger Mundhygiene, weil es schwer erreichbare Stellen gibt, die nicht mit der Zahnbürste zu erreichen sind. Zahnmediziner:innen unterscheiden zwischen Zahnstein über dem Zahnfleischrand und solchem, der unterhalb des Zahnfleisches anheftet. Darüber hinaus gehen Expert:innen von vier Entwicklungsphasen aus:

  1. Unmittelbar nach dem Zähneputzen umhüllen Eiweiße aus dem Speichel die Zähne. Dieses sogenannte Schmelzoberhäutchen ist wichtig für die Zahngesundheit, weil sie vor Säure schützt, die durch das Essen und Trinken aufgenommen wird.
  2. Nach einigen Stunden verbinden sich Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Nahrung und bilden Enzyme, Proteine und Mineralien. In Zusammenarbeit mit Speichel entsteht so ein Biofilm auf den Zähnen. Mit der Zunge fühlt sich dieser Zahnbelag etwas pelzig an.
  3. Nach ein bis zwei Tagen entsteht Plaque. Aus Kalziumphosphat bilden sich beispielsweise Mineralienkerne.
  4. Nach 10–20 Tagen ist die Plaque verhärtet. Aus dem weichen und putzbaren Zahnbelag hat sich harter, mineralisierter Zahnbelag gebildet. Meistens ist dieser nun sichtbar – mit der Zunge fühlt man eine raue Struktur.

Hart gewordener Zahnbelag ist keine Krankheit, aber ein allgemeines Risiko für die Zahngesundheit. Die raue Oberfläche der Zähne sorgt dafür, dass Bakterien immer weiter Richtung Wurzel drängen können. Ablagerungen unter dem Rand des Zahnfleisches sind besonders gefährlich, weil Bakterien an dieser Stelle vor Zahnbürste und -seide sehr gut geschützt sind. Wenn mineralisierter Zahnbelag auf den Zähnen lange bestehen bleibt, kann dies Entzündungen verursachen und zu Parodontitis führen.

Hinweis: Die Geschwindigkeit der Zahnsteinbildung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige erleben aus genetischen Gründen einen deutlich beschleunigten Prozess – andere wiederum sind von Natur aus etwas resistenter.


Wie sieht Zahnstein aus?

Mineralisierter Zahnbelag hat eine weiß-gelbe Farbe. Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Nikotin können ihn im Laufe der Zeit bräunlich verfärben. Braune Verfärbungen können aber auch durch Bluteinlagerungen in den Zahnfleischtaschen entstehen. Schwarzer Zahnstein ist häufig bei Raucher:innen zu sehen, weil die dunklen Verfärbungen auf Teereinlagerungen zurückzuführen sind.

Die Bakterien, die sich in der hart gewordenen Plaque angesiedelt haben, werden durch eine Verkalkung größtenteils unschädlich gemacht. Demzufolge findet sich unter dem festen Belag fast nie Karies. Allerdings finden auf der rauen Oberfläche Bakterien optimale Wachstumsbedingungen. Das begünstigt Zahnfleischentzündungen, aus der wiederum Entzündungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis) entstehen kann. Natürlich ist damit auch das allgemeine Kariesrisiko erhöht. Bei Implantaten kann bei mineralisiertem Zahnbelag eine Entzündung im Weichgewebe hervorrufen.


Zahnstein vorbeugen: Die Zahnhygiene ist das A und O!

Das wohl beste Mittel gegen hart gewordene Plaque ist und bleibt die Zahnbürste. Wenn du einer guten Mundhygiene nachgehst, kannst du Zahnbelag problemlos entfernen. Und dann kann die Bildung von Zahnstein gar nicht so leicht entstehen. Zweimal am Tag gründlich die Zähne putzen und mindestens einmal täglich eine Munddusche zum Einsatz kommen lassen, lautet die Devise. Unsere Munddusche AQUADENT ermöglicht eine einfache und gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Doch es kommt auch auf die richtige Putztechnik an. Wer sich an dieser Stelle unsicher ist, sollte in der Zahnarztpraxis nachfragen, um wertvolle Tipps zu erhalten. Darüber hinaus beugt eine disziplinierte Zahnhygiene auch anderen Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis vor.

Bestimmte Zahncremes oder Mundspülungen gegen den störenden Belag gibt es nicht. Bei den Mundspülungen ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Viele Menschen mögen einfach das erfrischende Gefühl im Mund. Bei der Zahnbürste solltest du überlegen, ob du besser auf eine elektrische Schallzahnbürste zurückgreifst. In der Theorie ist eine Handzahnbürste gleichermaßen effektiv gegen Zahnbelag – viele tun sich in puncto Putztechnik mit der elektrischen Variante deutlich leichter. Grundsätzlich ist Zahnstein nichts Ungewöhnliches. Bei fast allen Menschen wird sich auch bei optimaler Zahnhygiene im Laufe der Zeit mineralisierter Zahnbelag bilden. Aus medizinischer Sicht ist es sinnvoll, die Zähne mindestens einmal jährlich einer professionellen Zahnreinigung (PZR) zu unterziehen, um somit den mineralisierten Belag zu entfernen.


Zahnstein entfernen: Was tun gegen Zahnstein?

Wenn du effektiv Zahnstein entfernen möchtest, bleibt dir ein Gang zur Zahnarztpraxis nicht erspart. Zahnmediziner:innen entfernen den Belag bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Dafür werden spezielle Geräte wie Küretten oder Ultraschallgeräte eingesetzt. Bei den Küretten wird der mineralisierte Belag abgekratzt. Bei den Ultraschallgeräten basiert die Behandlung auf Schallwellen, die den Zahnstein aufbrechen. Abschließend wird die Zahnoberfläche poliert bzw. versiegelt, um die Beißerchen resistenter gegen Keime und Bakterien zu machen.

Die PZR ist eine zusätzliche Möglichkeit, um die allgemeine Zahngesundheit zu verbessern. Es ist zwar eine private Zusatzleistung, die aber mittlerweile von vielen gesetzlichen Krankenkassen einmal jährlich übernommen wird. Die Kosten fallen sehr unterschiedlich aus, liegen aber in der Regel zwischen 100 und 200 Euro. Tut die Entfernung von Zahnstein weh? Das empfinden Patient:innen sehr unterschiedlich. Grundsätzlich entstehen dabei keine Schmerzen, sodass auch keine betäubenden Mittel zum Einsatz kommen. Viele empfinden es aber als sehr unangenehm, sodass die Entfernung von hart gewordener Plaque als schmerzhaft beschrieben wird.


Zahnstein selbst entfernen: Gibt es wirksame Hausmittel?

Zahnstein entsteht grundsätzlich durch mangelhafte Mundhygiene und beschreibt hart gewordene Plaque, der sich nicht mehr mit der Zahnbürste entfernen lässt. Viele haben den Wunsch, sich mit Hausmitteln wie Backpulver, Kokosöl oder Teebaumöl zu helfen. Doch damit tust du deinen Zähnen keinen Gefallen: Der mineralisierte Belag ist meist an der Zahnwurzel und am Zahnhals verfestigt und kann zuhause nicht in Gänze entfernt werden. Zitrone, Essig und Backpulver sind sogar sehr schädlich für den Zahnschmelz.

Sogenannte Zahnsteinradierer können den Belag ebenfalls nicht entfernen. Es handelt sich dabei um einen gummiartigen Stift, der die Zähne polieren kann. Dieser ist jedoch nicht schädlich und kann die allgemeine Zahngesundheit verbessern. Also, wie wird Zahnstein entfernt? Am besten funktioniert nach wie vor ein Termin in der Zahnarztpraxis. Dort kommen professionelle Geräte zum Einsatz, die den hart gewordenen Zahnbelag effektiv entfernen können. Die professionelle Zahnsteinentfernung ist für Zahnmediziner:innen Routine und dauert nicht besonders lange.


Fazit: Zahnstein vorbeugen und entfernen

Mineralisierter Zahnbelag wird im Laufe der Zeit bei jedem Menschen entstehen – auch bei tadelloser Zahnhygiene. Der Grund: In den Zahnzwischenräumen ist weder mit Zahnseide noch mit der Zahnbürste jede Stelle zu erreichen. Der weiß-gelbe Zahnbelag entsteht durch die tägliche Aufnahme von Nahrungsmitteln und Getränken. Irgendwann wird an den schwer zugänglichen Stellen definitiv Zahnstein entstehen.

Wer Zahnstein vorbeugen möchte, sollte mindestens zweimal täglich die Zähne gründlich putzen. Die Zahnhygiene ist die beste Methode, um die Zahnsteinbildung so gut wie möglich in die Länge zu ziehen. Denn: Zu Anfang entsteht weicher Zahnbelag auf den Zahnoberflächen, der sich mit einer Zahnbürste und Zahnpasta problemlos entfernen lässt. Erst nach einigen Tagen oder Wochen wird der Zahnbelag mineralisiert bzw. hart. Darüber hinaus ist der regelmäßige Zahnarztbesuch unumgänglich. Zahnmediziner:innen können mineralisierten Zahnbelag mit technischen Geräten problemlos entfernen. Darüber hinaus ist auch die PZR eine wichtige Maßnahme, um Plaque den Kampf anzusagen.

Effektive bzw. hilfreiche Hausmittel gegen Zahnstein gibt es nicht. Auch wenn mineralisierter Zahnbelag keine Krankheit ist, solltest du diesen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mittel- und langfristig können Zahnfleischentzündungen und somit auch Parodontitis entstehen. Auch die Kariesanfälligkeit ist bei hierbei um ein Vielfaches höher.

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